Argentiniens Wirtschaft: Mileis radikale Kehrtwende - Kein Geld, Keine Gnade!
(Künstlerische Darstellung). |
Argentiniens neuer Präsident, der libertäre Ökonom Javier Milei, hat seine Amtszeit mit dem Versprechen einschneidender Maßnahmen zur Rettung der kriselnden Wirtschaft des Landes eingeläutet. Mit einem drastisch verkleinerten Kabinett und der Reduzierung der Ministerien von 18 auf neun setzt Milei ein klares Signal für die Verkleinerung des Staatsapparats und kündigt eine Reduzierung der Staatsausgaben an, was voraussichtlich zu einem Stellenabbau führen wird.
Mileis Sprecher, Manuel Adorni, betonte die Notwendigkeit, den öffentlichen Dienst wertzuschätzen, und kritisierte die "politisch motivierte Beschäftigung", die unter dem vorherigen Peronismus weit verbreitet war. Das libertär-konservative Bündnis scheint nun jedoch einen weniger radikalen Ansatz zu verfolgen als ursprünglich im Wahlkampf angekündigt.
Interessant wird es auch im Bereich der Währungspolitik: Wirtschaftsminister Luis Caputo, der auf erfahrene Akteure aus der Zeit des Ex-Präsidenten Mauricio Macri setzt, soll demnächst entscheidende Maßnahmen ankündigen. Die Erwartungen sind hoch, da diese Maßnahmen als Schlüssel zur Überwindung der tiefgreifenden wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes gesehen werden.
Zudem steht Argentinien im Zentrum internationaler Aufmerksamkeit, insbesondere im Hinblick auf das EU-Mercosur-Freihandelsabkommen. Die neue Regierung Mileis könnte sowohl als Retter des Freihandelsgedankens hervortreten als auch die angespannten Beziehungen zu Brasiliens Präsident Lula da Silva, einem kritischen Partner im Mercosur, navigieren müssen. Die Beziehungen zu Lula, der der Amtseinführung Mileis fernblieb, sind besonders heikel und könnten sich auf die zukünftige wirtschaftliche Ausrichtung Argentiniens auswirken.