Schulden-Schockwelle rollt über Europa: EU am Abgrund einer neuen Finanzkrise!
Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) stehen vor einer drohenden Schuldenkrise, die durch hohe Schuldenquoten und die Herausforderungen bei ihrer Reduzierung gekennzeichnet ist. Im Jahr 2022 belief sich die Verschuldung der Eurozone-Staaten auf 91,4% ihrer Wirtschaftsleistung, wobei die Europäische Zentralbank (EZB) für dieses Jahr eine leichte Reduzierung auf 89% und im nächsten Jahr auf 88,6% prognostiziert. Trotz dieser leichten Verbesserungen liegen die Schuldenquoten weit über dem EU-Limit von 60% des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Die Corona-Pandemie und die hohen Energiepreise aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine haben dazu geführt, dass der EU-Stabilitäts- und Wachstumspakt, der die Währungsstabilität gewährleisten soll, mit seinen strengen Vorgaben ausgesetzt wurde. Elf EU-Staaten überschreiten die 60%-Grenze, wobei Griechenland und Italien die höchsten Schulden aufweisen. Niels Thygesen, Vorsitzender des European Fiscal Board, warnt davor, dass ohne einschneidende Reformen die Schulden in überschuldeten Ländern nicht sinken werden. Hohe Leitzinsen erschweren die Refinanzierung von Schulden, was zu wachsenden Differenzen zwischen den Staatsanleihen solider und risikoreicher Länder führt.
Die steigenden Zinsen für Staatsschulden setzen die Haushalte der Mitgliedsländer stark unter Druck. Deutschland beispielsweise sieht sich mit einer Verzehnfachung der Kosten für den Schuldendienst konfrontiert, während Italien im nächsten Jahr mit enormen Refinanzierungskosten von 100 Milliarden Euro rechnet. Diese finanziellen Belastungen unterstreichen die Dringlichkeit eines langfristigen Plans zum Schuldenabbau.
Die EU-Finanzminister sind in zwei Lager gespalten, wobei Deutschland auf klare Haushaltsvorgaben für alle Mitgliedsländer drängt, während Frankreich und Italien individuelle Schuldenabbau-Wege bevorzugen. Die unterschiedlichen Ansätze zur Bewältigung der Schuldenkrise offenbaren tiefe Meinungsverschiedenheiten innerhalb der EU. Italien und Frankreich setzen darauf, bestimmte Investitionen, wie in grüne Energie, aus den Schuldenquoten herauszurechnen, was jedoch von Deutschland abgelehnt wird.
Ein weiteres Problem für die EU ist die Finanzierung ihrer ersten eigenen Schulden, die im Rahmen des Wiederaufbauprogramms nach der Corona-Krise aufgenommen wurden. Diese Schulden von rund 400 Milliarden Euro, die hauptsächlich an Italien vergeben wurden, werden durch hohe Leitzinsen teurer als erwartet. Die EU-Mitglieder sind jedoch nicht bereit, die zusätzlichen Kosten zu übernehmen, was zu einem bevorstehenden Verteilungskampf führen könnte.